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Internationale Expertenkommission in der Gedenkstätte

Unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Henne tagte gestern in Wolfenbüttel die Internationale Expertenkommission, die die Neukonzeption der Gedenkstätte wissenschaftlich begleitet. U.a. besichtigten die Expert_innen den Neubau des Dokumentationszentrums, das samt Dauerausstellung im Herbst eröffnet werden soll. Vor Ort stellten die Projektmitarbeiter_innen auch Entwürfe der zukünftigen Ausstellungskapitel vor. Zudem wurde mit dem Neugestaltungsteam unter Leitung von Martina Staats und Jens-Christian Wagner u.a. über das Medienkonzept der Ausstellung diskutiert.

Foto: Anwesende Mitglieder der Internationalen Expertenkommission mit Neugestaltungsteam im Neubau des Dokumentationszentrums. © Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Neues von der Baustelle: Gerüstabbau abgeschlossen, Innenausbau hat begonnen

Bereits in der ersten Novemberwoche wurden die Betonage-Arbeiten am Neubau abgeschlossen. Die Stützen im Innenraum wurden entfernt und der vollständige Rückbau der Gerüstanlagen fand statt. Somit eröffnete sich erstmals ein unverstellter Blick auf die gesamte Außenfassade; die markanten Einritzungen, die aus einer ehemaligen Arrestzelle auf den Bau übertragen wurden, treten deutlich hervor. Gleichzeitig begannen die Baufirmen mit dem Innenausbau des Gebäudes, über den wir in Kürze hier berichten werden.

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© Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Richtfest für den Neubau

In Anwesenheit zahlreicher Gäste aus dem In- und Ausland, darunter Landtagsvizepräsident Bernd Busemann und Angehörige von im Nationalsozialismus Hingerichteten und Inhaftierten, wurde in Wolfenbüttel in der letzten Woche das Richtfest für das neue Dokumentationszentrum der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel gefeiert.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne sowie Finanzminister Reinhold Hilbers hoben die internationale Bedeutung des Gedenkstätte hervor und dankten den Planern sowie Bauleuten für ihr Engagement bei der Errichtung des Dokumentationszentrums, das seinen Besuchern die Möglichkeit geben soll, sich intensiv mit der Geschichte der Justiz und des Strafvollzugs im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen – samt den Brüchen und Kontinuitäten nach 1945.

Grant Hendrik Tonne (Foto: Jesco Denzel)

Grant Hendrik Tonne (Foto: Jesco Denzel)

Gedenkstättenleiterin Martina Staats verwies auf die Folgen, die die Verbrechen an den Gefangenen auf deren Angehörige hatten. Im Unterschied zu ehemaligen KZ-Häftlingen waren die NS-Justizgefangenen auch nach 1945 noch lange mit dem Stigma des „Kriminellen“ behaftet, auch wenn es sich um Widerstandskämpfer handelte. Frau Staats dankte zudem der JVA und ihrem Leiter Dieter Münzebrock, dass der Gedenkstättenneubau auf dem JVA-Gelände errichtet werden kann.

Die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel wird von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten getragen. Deren Geschäftsführer Dr. Jens-Christian Wagner hob mit Verweis auf die Erfolge rechtsnationaler Parteien aktuelle Bezüge beim Blick auf die NS-Justiz hervor: „Die Nazis vertraten die Ideologie einer homogenen Gesellschaft, eine Ideologie, die als ‚gefährlich‘ bezeichnet, wer anders ist, und die fordert, diese Menschen wegzuschließen oder auszuweisen. Diese Ideologie gewinnt derzeit immer mehr Anhänger – und das nicht nur in Chemnitz, sondern überall in Deutschland und darüber hinaus.“ In Wolfenbüttel könne man lernen, welche Folgen eine solche Ideologie habe.

 

Titelfoto:

Feierten das Richtfest des Dokumentationszentrums Wolfenbüttel (v.l.n.r.): Landtagsabgeordneter Christoph Bratmann (SPD); Karl-Michael Hess, Staatliches Baumanagement Braunschweig; Landtagsvizepräsident Bernd Busemann (CDU); Kultusminister Grant Hendrik Tonne; Finanzminister Reinhold Hilbers; Martina Staats, Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel; Thomas Popp, Leiter des Staatlichen Baumanagements Braunschweig; Dr. Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten; Dieter Münzebrock, Anstaltsleiter der JVA Wolfenbüttel; Architekt Henner Winkelmüller (Foto: Jesco Denzel).

Neues von der Baustelle: Sichtbare Entwicklungen

Die Bauarbeiten zum Neubau des Ausstellungsgebäudes schreiten mittlerweile schnell voran und die neuesten Entwicklungen sind deutlich erkennbar:

Im Juni wurde die Decke über dem Erdgeschoss gegossen, sodass die Auskragung des ersten Obergeschosses über der Grundfläche des Neubaus sichtbar wurde. Nachdem der Beton ausgehärtet war, bot sich den Mitarbeiter_innen der Gedenkstätte auch erstmals Gelegenheit, den Blick nachzuvollziehen, der sich zukünftigen Besucher_innen durch das Ausstellungsfenster auf das Hinrichtungsgebäude eröffnen wird.

In dieser Woche wurden die Vorbereitungen für die Gestaltung der Außenfassade getroffen: Für die Visualisierung der in einer ehemaligen Arrestzelle freigelegten Wandeinritzungen brachten Bauarbeiter ein Relief als Negativ-Schablone an. Dieses wurde verschalt und in Ortbeton gegossen.

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Die Bilder zeigen die Montage der Negativ-Schablone für die Visualisierung der Wandeinritzungen sowie das Relief. (Fotos: Finn Hoins)

Insgesamt lassen sich die Dimensionen des Neubaus mittlerweile nicht nur zu erahnen, sondern sind aufgrund der gelben Verschalung der Außenwände auch über die Mauer der JVA deutlich sichtbar.

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Die gelbe Verschalung des Baus lässt die künftige Höhe des Ausstellungsgebäudes bereits gut erkennen. (Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Sarah Kunte)

 

 

 

10. Treffen der Internationalen Expertenkommission

In der vergangenen Woche tagte die Internationale Expertenkommission zum zehnten Mal in der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel. Die Kommission berät die Neugestaltung inhaltlich und gestalterisch seit vielen Jahren.

Zu Beginn berichtete Martina Staats von der aktuellen Arbeit der Gedenkstätte. Im Zuge dessen wurde auch das seit Dezember laufende Projekt “§175 StGB – 20 Jahre legitimiertes Unrecht in der BRD am Beispiel des Strafvollzugs in Wolfenbüttel” durch unsere Kollegin Maria Bormuth vorgestellt.

Im Anschluss machten sich die Mitglieder der IEK ein Bild von den Fortschritten des Neubaus der Gedenkstätte, der ab 2019 die neukonzipierte Dauerausstellung sowie Gruppenarbeits- und Büroräume beherbergen wird.

Am Nachmittag stellten wir Projektmitarbeiter_innen die geplanten Inhalte der künftigen Dauerausstellung vor und präsentierten die ersten Entwürfe der Ausstellungsgestalter von büroberlin. Hierbei bekamen wir wichtige Anregungen für unsere weitere Arbeit.

 

Foto oben: Die anwesenden Mitglieder der Internationalsen Expertenkommision (v.l.n.r: PD Dr. Irmtrud Wojak, PD Dr. Thomas Henne, Dr. Christel Trouvé, Dr, Imanuel Baumann, Dr. Michael Löffelsender, Dr. Andreas Grünewald-Steiger) zusammen mit dem Geschäftsführer der Stiftung niedersächsiche Gedenkstätten, Jens-Christian Wagner, und der Gedenkstättenleiterin Martina Staats in den neu gestaltenen Gruppenarbeitsräumen. © Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

 

Gedenkstättenleiterin Martina Staats und die Landtagspräsidentin im Gespräch am historischen Ort. (Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Sarah Kunte)

Niedersächsische Landtagspräsidentin besucht die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Bei ihrem heutigen Besuch der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel gewann die Präsidentin des Niedersächsischen Landtages, Frau Dr. Gabriele Andretta, einen Eindruck von der besonderen Situation, die entsteht, wenn sich die historischen Orte auf dem Gelände  einer aktiven Justizvollzugsanstalt befinden. Sie nutzte ihren Besuch, um sich über die pädagogischen Angebote der Gedenkstätte zu informieren und sich den Fortschritt am Bau des zukünftigen Dokumentationszentrums anzusehen. Ab Sommer 2019 wird dort die neukonzeptionierte Dauerausstellung der Öffentlichkeit frei zugänglich sein.

Die Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta erklärte, sie wolle im Rahmen ihrer Sommerreise ganz bewusst die pädagogische Gedenkstättenarbeit in den Mittelpunkt stellen: „Die Zukunft unserer Demokratie liegt in den Händen der jungen Generation. Wie kann sie die Erinnerungskultur für sich annehmen, in ihrem Sinne gestalten und fortführen? Das halte ich für eine wichtige Zukunftsfrage, gerade mit Blick auf den wieder erstarkenden Antisemitismus. Geschichte darf sich nicht wiederholen.“ Zeitzeug_innen, die Jahrzehnte die Erinnerung an den Schrecken des Nationalsozialismus wach gehalten hätten, seien mittlerweile hochbetagt. Deswegen wolle Sie sich über die neuen Wege der Gedenkstätten, Inhalte zu vermitteln und junge Menschen anzusprechen, informieren und austauschen.

In der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel wurden diese neuen Wege bereits betreten. Die Besucher_innen können sich in einer multimedialen Lernumgebung unter pädagogischer Anleitung selbständig mit den Schicksalen von Menschen auseinandersetzen, die während der NS-Zeit im Strafgefängnis Wolfenbüttel inhaftiert waren oder sogar hingerichtet wurden. Sie können anhand der eingescannten Akten, Bilder und persönlichen Zeugnisse erfahren, was staatliche Willkür bedeutet und wie Menschen auf diese reagieren.

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Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta nutzt die Multitouchtische in Anwesenheit des Gedenkstättenpädagogen Reimar Fröhnel und Dunja Kreiser, MdL. (Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Sarah Kunte)

Nach der ersten Begrüßung durch Anstaltsleiter Dieter Münzebrock zeigte Gedenkstättenleiterin Martina Staats während des Rundgangs mit Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta die beiden Großexponate „ehemaliges Hinrichtungsgebäude“ und „ehemalige Einzelarrestzelle“, über die Baustelle des neuen Dokumentationszentrums führte der Bauprojektleiter Karl-Michael Heß vom staatlichen Baumanagement Braunschweig. Frau Landtagspräsidentin Dr. Andretta würdigte die Möglichkeiten, die durch die Neugestaltung entstehen werden: „Der auffällig gestaltete Neubau und die neue Dauerausstellung, die konzeptionell den aktuellen Forschungsstand berücksichtigt, ermöglichen auch für die Bildungsarbeit weitere neue Zugänge zu dem Thema ‚Justiz im Nationalsozialismus‘.“ „Der Besuch der Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta in der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel“, so Gedenkstättenleiterin Martina Staats, „und ihr Interesse an neuesten Forschungsergebnissen und Vermittlungsformen beweist, dass die Zeit der Aufarbeitung und des Gedenkens nicht endet. Geschichte und Erinnerung sind ein sich verändernder, lebendiger und gesellschaftlicher Prozess. Vergangenheit wirkt immer in die Gegenwart.“

Bildunterschrift Titelbild: Gedenkstättenleiterin Martina Staats und die Landtagspräsidentin im Gespräch am historischen Ort. (Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Sarah Kunte)

Landtagsabgeordnete informieren sich über die Neugestaltung

Nachdem vor 10 Tagen bereits der Kultusminister Grant Hendrik Tonne die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel besucht hat, informierten sich gestern auch Abgeordnete des niedersächsischen Landtages vor Ort über die Pläne für das neue Dokumentationszentrum zur Geschichte von Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus.

Gedenkstättenleiterin Martina Staats und der Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Dr. Jens-Christian Wagner, stellten den Abgeordneten Christoph Bratmann (SPD), Björn Försterling (FDP), Julia Hamburg (Bündnis 90/ Die Grünen), Dunja Kreiser (SPD), Frank Oesterhelweg (CDU) und Susanne Schütz (FDP) sowie Kevin Winter, Leiter des Wahlkreisbüros von Christoph Bratmann, die Inhalte der neuen Dauerausstellung vor. Sie soll das Herz des Dokumentationszentrums sein, das im Sommer 2019 eröffnet wird.

Dr. Jens-Christian Wagner (4.v.l.) erläutert den Landtagsabgeordneten pädagogische Methoden.© Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Dr. Jens-Christian Wagner (4.v.l.) erläutert den Landtagsabgeordneten
pädagogische Methoden. © Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Im Zentrum der neuen Ausstellung wird die Geschichte der Justiz und des Strafvollzugs im Nationalsozialismus stehen. Mittels zahlreicher neuer Exponate und Dokumente, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Neugestaltungsteams aus Archiven und Sammlungen im In- und Ausland zusammengetragen oder von Familienangehörigen ehemaliger Gefangener oder Hingerichteter übergeben wurden, sollen zudem Kontinuitäten und Brüche nach 1945 dargestellt werden – während der Zeit der britischen Besatzung und nach Gründung der Bundesrepublik. Mit Blick auf NS-belastete Juristen werden hier auch personelle Kontinuitäten eine Rolle spielen. In einem eigenen Ausstellungskapitel zur Erinnerungskultur soll u.a. das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern aus Wolfenbüttel sowie aus dem Ausland gewürdigt werden, die in den 1980er Jahren erfolgreich gegen den damals geplanten Abriss der ehemaligen Hinrichtungsstätte protestiert hatten.

„Ohne das bürgerschaftliche Engagement der 1980er Jahre würde es die Gedenkstätte heute vermutlich gar nicht geben“,

sagte dazu Gedenkstättenleiterin Martina Staats.

Die Abgeordneten informierten sich auch über den Fortgang der Bauarbeiten. Nachdem es zunächstbei der Auftragsvergabe an die Bauunternehmen konjunkturbedingte Verzögerungen gegeben hatte, schreiten die Arbeiten an dem Neubau nunmehr zügig voran. Im September soll Richtfest gefeiert werden.

Der Neubau wird samt Dauerausstellung im Gegensatz zur bisherigen Gedenkstätte auch spontan von Einzelbesuchern ohne Voranmeldung zu besuchen sein. „Damit werden die didaktischen Möglichkeiten in der Gedenkstätte auf eine völlig neue Grundlage gestellt“, sagte dazu Dr. Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, die Trägerin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel ist. Weiter führte er aus:

„Die NS-Verbrechen lassen sich nicht mit heutigen Formen von Ausgrenzung und Entrechtung gleichsetzen. Trotzdem wollen wir in der Gedenkstättendidaktik ganz bewusst auch Aktualitätsbezüge herstellen und deutlich machen, dass die Gedenkstätte nicht nur ein Ort historischer Auseinandersetzung, sondern auch ein Lernort für Demokratie und Menschenrechte ist. Unser Ziel ist es, im Sinne eines reflexiven Geschichtsbewusstseins in die Gesellschaft hineinzuwirken.“

Kultusminister Grant Hendrik Tonne informiert sich über die Neugestaltung der Gedenkstätte

Am Freitag informierte sich der Kultusminister Grant Hendrik Tonne über den Fortgang der Bauarbeiten zum Neubau der Gedenkstätte und über die Inhalte der geplanten Dauerausstellung.

Im Unterschied zu den historischen Orten, die sich innerhalb des Sicherheitsbereiches der JVA befinden und deshalb nur von angemeldeten Besuchergruppen besichtigt
werden können, wird das neue Dokumentationszentrum und damit die neue Dauerausstellung für Einzelbesucher und Gruppen ohne Anmeldung zugänglich sein.

Im Zentrum der neuen Dauerausstellung wird die Geschichte der Justiz und des Strafvollzugs im
Nationalsozialismus stehen. Mittels zahlreicher neuer Exponate und Dokumente, die von den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Neugestaltungsteams aus Archiven und Sammlungen im In- und Ausland zusammengetragen und von Familienangehörigen der Gedenkstätte übergeben wurden, sollen aber auch Kontinuitäten und Brüche nach 1945 dargestellt werden – während der Zeit der britischen Besatzung und nach Gründung der Bundesrepublik. Mit Blick auf NS-belastete Juristen werden hier auch personelle Kontinuitäten eine Rolle spielen.

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Der Kultusminister bei der Arbeit mit den Multi-Touch-Tischen. (Foto: Sarah Kunte)

Kultusminister Tonne zeigte sich nach einem Rundgang durch die Gedenkstätte und der Vorstellung der Ausstellungskonzeption durch Gedenkstättenleiterin Martina Staats und Stiftungs-Geschäftsführer Dr. Jens-Christian Wagner von der Arbeit des Neugestaltungsteams sehr beeindruckt:

„Mit dem neuen Dokumentationszentrum und den didaktischen Möglichkeiten in den historischen Räumlichkeiten würdigt Niedersachsen die Opfer der NS-Justizverbrechen und schafft zugleich einen zentralen Lernort zur Justiz und zum Strafvollzug im Nationalsozialismus. Die neue Dauerausstellung zeichnet sich durch innovative Vermittlungsmethoden und eine breite wissenschaftliche Fundierung aus.“

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Gedenkstättenleiterin Martina Staats und der Geschäftsführer Dr. Jens-Christian Wagner führen den Kultusminister Grant Hendrik Tonne durch die neu gestalteten Gruppenarbeitsräume der Gedenkstätte. (Foto: Sarah Kunte)

Ausdrücklich dankte er dem Team in der Gedenkstätte für die engagierte und erfolgreiche Arbeit, dem Leiter der JVA Wolfenbüttel Dieter Münzebrock für die Unterstützung der Gedenkstättenarbeit und dem Staatlichen Baumanagement Braunschweig für die Bauleitung.

 

Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Besuch des Kultusministers: Pressemitteilung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Neues von der Baustelle: Bemusterung des Ortbetons

Die Bodenplatte für das Ausstellungsgebäude ist gegossen und die Wände des Erdgeschosses sind teilweise aufgestellt. In der Fassade des Neubaus werden Einritzungen visualisiert, die in einer ehemaligen Arrestzelle freigelegt wurden. Diese sogenannten Vektorisierungen werden mit Hilfe einer Schablone im Ortbeton abgebildet.

Ein Mitarbeiter der Firma Kümper+Schwarze Baubetriebe bei der Bemusterung / Lukkas Busche

Ein Mitarbeiter der Firma Kümper+Schwarze Baubetriebe bei der Bemusterung / Lukkas Busche

In Anwesenheit von Mitarbeiter_innen der Gedenkstätte, des Staatlichen Baumanagements Braunschweig und der Firma Kümper+Schwarze Baubetriebe wurde heute Vormittag zum ersten Mal eine der in Form gegossenen Vektorisierungen enthüllt. Die Einritzungen im Ortbeton sind, auch aus der Ferne, gut erkennbar. Unser Ausstellungsneubau bekommt auf diese Weise eine besondere Fassade mit spannender Struktur und wird sich gut von den umstehenden Gebäuden abheben.

Martina Staats (Gedenkstätte) und Karl-Michael Heß bei der Begutachtung des Musters

Martina Staats (Gedenkstätte) und Karl-Michael Heß (Staatliches Baumanagement Braunschweig) bei der Begutachtung des Musters / Lukkas Busche

Neues von der Baustelle: Bodenplatte gegossen

Nachdem in den letzten Wochen das Baufeld vorbereitet und ausgeschachtet wurde, ist nun sprichwörtlich das Fundament für den Neubau gelegt: im Januar wurde die Bodenplatte für den neuen Ausstellungsbau gegossen.

Nun ist erstmals die Abmessung des Gebäudes konkret erfahrbar und der Grundriss erkennbar. So zeigten sich die Mitarbeiter_innen der Gedenkstätte begeistert davon, zwar noch mit viel Phantasie, die ersten Schritte durch den künftigen Eingangsbereich des Neubaus und den Prolog der künftigen Dauerausstellung gehen zu können.