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Preisverleihung des Wettbewerbs für Schüler_innen zur Findung eines neuen Gedenkortes

Am 26.06. luden die Stadt Wolfenbüttel und die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel gemeinsam mit MAN Truck & Bus AG, Werk Salzgitter zur Preisverleihung in das Lessingtheater Wolfenbüttel ein. Ziel war es, einen Entwurf für einen Gedenkort zu finden, der an die Hinrichtungsopfer, deren Leichname in das Anatomische Institut Göttingen gebracht wurden, erinnert. Der Ort des Gedenkens soll auf dem Gräberfeld 13a des Hauptfriedhofs entstehen.

Das Foyer des Lessingtheaters wurde bereits frühzeitig geöffnet, um den Gästen die Gelegenheit zu geben, die 33 Wettbewerbsbeiträge der insgesamt 75 Schüler_innen zu besichtigen. Die Preisverleihung selbst wurde durch den Wolfenbütteler Bürgermeister Thomas Pink  eröffnet. In seiner Rede bekräftigte er das Interesse der Stadt an der Einrichtung dieses Erinnerungsortes. Die Notwendigkeit eines solchen Ortes wurde durch die eingespielte Videosequenz eines Angehörigen eines im Strafgefängnis Wolfenbüttel Hingerichteten verdeutlicht. Diese Notwendigkeit betonte auch die Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel Martina Staats „Wir wollen dem Vergessen dieser – wie es die NS-Richter einstuften – als ‚außerhalb der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft stehenden Menschen‘ entgegenwirken und ein Zeichen setzen“. Anschließend erklärte der Ausbildungsleiter der MAN Academy Hans-Werner Ruhkopf das Interesse von MAN Truck & Bus Salzgitter an der Umsetzung des Projektes, er unterstrich die während der Ausbildung durch das Unternehmen geförderten Skills „Respekt“ und „Toleranz“.

Schließlich folgte der Höhepunkt der Veranstaltung – die Preisverleihung. Verkündet wurden die Preisträger_innen durch das Jurymitglied Rolf Behme, Landeskoordinator für das Fach Kunst und Fachberater bei der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Zwei Besonderheiten waren zu bemerken: statt des eigentlich vorgesehenen zweiten Platzes hatte die Jury sich für zwei erste Plätze entschieden; zudem wurde angesichts der Fülle an ansprechenden Einreichungen noch ein Sonderpreis ausgelobt. Mit großem Dank an die zahlreichen interessanten und engagierten Entwürfe galt die Gratulation diesen Preisträger_innen:

3. Preis

Linnea Stolzki und Katja Rausch von der Henriette-Breymann-Gesamtschule Wolfenbüttel

Die betreuende Lehrkraft war Beate Schulz.

Die Preisübergabe erfolgte durch Hans-Werner Ruhkopf und Markus Nier von MAN Salzgitter

1. Preis

Sina Schwieger von der IGS Wallstraße Wolfenbüttel

Die betreuende Lehrkraft war Marieke Scherer

Die Preisübergabe erfolgte durch Simona Häring und Dr. Gustav Partington von Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

1. Preis

Paula Othmer Pérez vom Gymnasium Neue Oberschule Braunschweig

Die betreuenden Lehrkräfte waren Malte Müller-von der Ohe und Dr. Friederike Fellner.

Die Preisübergabe erfolgte durch Bürgermeister Thomas Pink und Gedenkstättenleiterin Martina Staats

Sonderpreis

Lars Geiger vom Gymnasium Neue Oberschule Braunschweig

Die betreuende Lehrkraft war Dr. Friederike Fellner.

Die Preisübergabe erfolgte durch Alexandra Hupp von der Stadt Wolfenbüttel.

Im Anschluss an die Preisverleihung lud Bürgermeister Thomas Pink zu einem Empfang im Wintergarten des Lessingtheaters, bei dem Gäste und Verantwortliche noch einmal die Gelegenheit zum Austausch hatten.

Text: Dr. Gustav Partington, Maria Bormuth


Das Beitragsbild zeigt die Preisträger_innen gemeinsam mit den betreuenden Lehrkräften und Mitgliedern der Jury. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Sarah Kunte

Kultusminister Grant Hendrik Tonne informiert sich über die Neugestaltung der Gedenkstätte

Am Freitag informierte sich der Kultusminister Grant Hendrik Tonne über den Fortgang der Bauarbeiten zum Neubau der Gedenkstätte und über die Inhalte der geplanten Dauerausstellung.

Im Unterschied zu den historischen Orten, die sich innerhalb des Sicherheitsbereiches der JVA befinden und deshalb nur von angemeldeten Besuchergruppen besichtigt
werden können, wird das neue Dokumentationszentrum und damit die neue Dauerausstellung für Einzelbesucher und Gruppen ohne Anmeldung zugänglich sein.

Im Zentrum der neuen Dauerausstellung wird die Geschichte der Justiz und des Strafvollzugs im
Nationalsozialismus stehen. Mittels zahlreicher neuer Exponate und Dokumente, die von den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Neugestaltungsteams aus Archiven und Sammlungen im In- und Ausland zusammengetragen und von Familienangehörigen der Gedenkstätte übergeben wurden, sollen aber auch Kontinuitäten und Brüche nach 1945 dargestellt werden – während der Zeit der britischen Besatzung und nach Gründung der Bundesrepublik. Mit Blick auf NS-belastete Juristen werden hier auch personelle Kontinuitäten eine Rolle spielen.

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Der Kultusminister bei der Arbeit mit den Multi-Touch-Tischen. (Foto: Sarah Kunte)

Kultusminister Tonne zeigte sich nach einem Rundgang durch die Gedenkstätte und der Vorstellung der Ausstellungskonzeption durch Gedenkstättenleiterin Martina Staats und Stiftungs-Geschäftsführer Dr. Jens-Christian Wagner von der Arbeit des Neugestaltungsteams sehr beeindruckt:

„Mit dem neuen Dokumentationszentrum und den didaktischen Möglichkeiten in den historischen Räumlichkeiten würdigt Niedersachsen die Opfer der NS-Justizverbrechen und schafft zugleich einen zentralen Lernort zur Justiz und zum Strafvollzug im Nationalsozialismus. Die neue Dauerausstellung zeichnet sich durch innovative Vermittlungsmethoden und eine breite wissenschaftliche Fundierung aus.“

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Gedenkstättenleiterin Martina Staats und der Geschäftsführer Dr. Jens-Christian Wagner führen den Kultusminister Grant Hendrik Tonne durch die neu gestalteten Gruppenarbeitsräume der Gedenkstätte. (Foto: Sarah Kunte)

Ausdrücklich dankte er dem Team in der Gedenkstätte für die engagierte und erfolgreiche Arbeit, dem Leiter der JVA Wolfenbüttel Dieter Münzebrock für die Unterstützung der Gedenkstättenarbeit und dem Staatlichen Baumanagement Braunschweig für die Bauleitung.

 

Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Besuch des Kultusministers: Pressemitteilung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Bildungsprogramm KogA

Als wissenschaftliche Volontärin durfte ich am Bildungsprogramm des Projektes „Kompetent gegen Antiziganismus“ teilnehmen. In diesem Jahr richten sich die vier Module vor allem an Personen aus der sozialen Arbeit und der öffentlichen Verwaltung.

Das erste Modul fand bereits im März statt. Es sensibilisierte die Teilnehmer für die jahrhundert lange Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma. In diesem Zusammenhang haben wir z.B. die KZ-Gedenkstätte Bergen Belsen besucht.

Das zweite Modul im Mai beschäftigte sich mit den heutigen Diskriminierungsformen in Verwaltung, Medien, Gesellschaft und co. Neben spannenden Inputs wurde u.a. gemeinsam über die aktuelle Flucht- und Migrationssituation von Roma, über Grund- und Menschenrechte sowie über Möglichkeiten diskriminierungsarmen Verwaltungshandeln diskutiert.

Besonders gut hat mir gefallen, dass an beiden Modulen Roma und Sinti teilgenommen haben, die nicht nur ihr Fachwissen, sondern auch ihre persönlichen Lebens- und Leidenswege vermittelt haben. Dies war besonders eindrücklich.

Titelbild: Marion Seibel/ KogA

“…die kreativen Methoden – das hätte ich auch noch länger gemacht!”

Mit diesem Feedback endeten zwei spannende Seminartage mit den Auszubildenden der MAN Bus & Truck AG Salzgitter in der Gedenkstätte. Bereits seit 2012 kommen die Auszubildenden im Rahmen ihrer Fortbildung Respekt und Toleranz für einen ganzen Tag nach Wolfenbüttel. Die jungen Erwachsenen erhalten einen Einblick in die Geschichte von Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus sowie in den Haftalltag in einer Justizvollzugsanstalt heute. Am Vormittag liegt der Schwerpunkt auf dem Besuch und der Gruppenarbeit am historischen Ort. Am Nachmittag übernimmt ein Mitarbeiter der JVA zum Thema Strafvollzug heute.

Mit dem Seminar nutzen wir die Gelegenheit, einige unserer Ideen für die Neukonzeption der Bildungsarbeit zusammen mit den Auszubildenden auszuprobieren.

“…überraschend interessant…”

So war uns besonders daran gelegen, den Anteil des eigenständigen Arbeitens in Kleingruppen zu erhöhen. Jeweils drei bis vier Auszubildende sollten sich mit einzelnen Biografien auseinandersetzen. Für die darauf folgende Präsentation der Ergebnisse in der Gesamtgruppe erhielt jede Kleingruppe individuelle Gestaltungsaufträge.

Arbeit in Kleingruppen. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Arbeit in Kleingruppen. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Die Auszubildenden testeten drei neue Bildungs-Bausteine: einen Zeit- bzw. Ereignisstrahl (im Bild oben), die Visualisierung einer Haftsituation im Raum (Titelbild) sowie mittels einer topografischen Karte die Einbindung der Strafanstalt Wolfenbüttel in das Netzwerk von Haftorten in ganz Europa.

“…hat Spaß gemacht…”

Unser Grundgedanke einer stärkeren Veranschaulichung der scheinbar trockenen historischen Fakten schlug voll ein. Beide Gruppen der MAN Bus & Truck AG Salzgitter waren sehr aufgeschlossen und interessiert. Fazit: Wir haben viel aus den beiden Tagen mitgenommen.

Ausstellung “Was damals Recht war…”

Die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel zeigt die Wanderausstellung “Was damals Recht war…” Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht.

3. Juni bis 2. August 2015 in der Kommisse Wolfenbüttel
Kommissstraße 5, 38300 Wolfenbüttel
Öffnungszeiten: Di-So, 11.00 bis 17.00 Uhr
Führungen: jeden Sonntag um 11.00 Uhr, Eintritt und Führungen sind kostenlos

Die Ausstellung von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas beschäftigt sich mit der Geschichte der Militärjustiz und ihren Urteilen gegen Zivilisten und Soldaten in der NS-Zeit. Sie thematisiert auch den Kampf um die Rehabilitierung der Verurteilten nach 1945.

Von der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel wurde eine zusätzliche, neue Ausstellungs-Stele über den 24-jährigen Walter Siebert erarbeitet. Der Bremer wurde 1943 wegen angeblicher “Fahnenflucht” vom Divisionsgericht Braunschweig zum Tode verurteilt. Nach seiner Inhaftierung im Strafgefängnis Wolfenbüttel wurde er 1944 im Schießstand Buchhorst in Braunschweig erschossen.

Am Mittwoch, den 3. Juni wird die Ausstellung um 19 Uhr von Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, und Dr. Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten eröffnet.

„Mit Tränen in den Augen sieht man nicht gut“

Geschichtslabor und Gestapo-Keller. Ein Besuch im EL-DE-Haus in Köln.

Barbara Kirschbaum (Museumsdienst) erläuterte uns ihre Arbeit im Geschichtslabor des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln.

Ein Raum, der mit den Erwartungshaltungen der Besucher bricht. Von der Decke hängen hunderte Alltagsgegenstände aus den 1930er und 40er Jahren. Das Geschichtslabor bietet einen aktiven Zugang zu der Frage: Wie funktionierte die NS-Gesellschaft? Die Gegenstände an der Decke sind verknüpft durch Fragen, deren Antworten sich in Schränken und Schubladen verbergen. Kleingruppen können sich spielerisch und selbstständig mit dem Thema Jugend im Nationalsozialismus auseinandersetzen.

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Barbara Kirschbaum erläutert die Bildungsarbeit im Geschichtslabor. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Martina Staats

Die Arbeit im Labor ist ein Teil des Workshop-Angebots, zu dem auch ein Rundgang durch die Ausstellung sowie der (freiwillige) Besuch der ehemaligen Gestapo-Zellen im Keller gehört. Für Barbara Kirschbaum ist auch hier das leitende Thema: In- bzw. Exklusion der Volksgemeinschaft.

„Das Haus ist das Original“

– so der Leiter des NS-Dokumentationszentrums, Dr. Werner Jung.

1935 übernahm die Gestapo Köln das leerstehende Haus und richtete hier ihre Zentrale mit eigenem Hausgefängnis ein. Zum Teil zehnfach überbelegt mussten Häftlinge in den kleinen Zellen Wochen und oder gar Monate verbringen.

Von Kriegsschäden verschont und später als Aktenlager der Rentenstelle genutzt blieb das Gebäude wie auch die rund 1.800 selbständigen Inschriften und Zeichnungen der Gefangenen an den Zellenwänden erhalten.

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Inschriften in einer der Zellen. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Anett Dremel

Ob mit Lippenstift gemalt oder mit dem Fingernagel in den Gips geritzt, die Inschriften sind beeindruckendes Zeugnis der hier inhaftierten, gefolterten und ermordeten Menschen.

Mindmap: Ergebnisse der zweiten Klausurtagung. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Leon Kloke

Ergebnisse der zweiten Klausurtagung

Für die Bildungsarbeit der Gedenkstätte entsteht ein neuer Material- und Methodenkoffer, der voraussichtlich ab Herbst 2015 einsatzbereit ist. Anhand von Bildern, Objekten und Biografien sollen Zuschreibungen der nationalsozialistischen Gesellschaft und Justiz und deren Konsequenzen für einzelne Lebenswege sowie individuelle Handlungsspielräume der an juristischen Verfahren Beteiligten Personen in den Blick genommen werden.
Durch die kritische Auseinandersetzung mit historischen Quellen soll assoziatives und entdeckendes Selbstlernen gefördert werden. Besucher_innen sollen dazu angeregt werden, eigene Gedanken zu formulieren. Zudem wird sich die pädagogische Arbeit damit mehr an dialogischen und interaktiven Prinzipien orientieren. So sollen die subjektiven Wahrnehmungen, Zugänge und Fragen von Besuchergruppen aufgegriffen und stärker ins Zentrum von Gesprächen gerückt werden.

Gedenkort
SA-Gefängnis Papestraße

Die Kuratorin Dr. Irene von Götz begleitete uns durch die Ausstellung im Berliner Gedenkort SA-Gefängnis Papestaße. Überbauungen und auffällige Texttafeln wurden in den weitgehend erhaltenen Keller­räumen des ehemaligen SA-Gefängnisses vermieden. Nur wenige prägnante historische Quellen zeichnen Haftabläufe nach, besondere Wandinschriften wie Bleistiftzeichnungen in Form von NS-Symbolen und das Porträt eines jüdischen Häftlings werden hinter Glas gesichert und mit Spots angeleuchtet – Ausstellungsgestaltung: http://www.kp-sperlich.com/.
Die SA-Feldpolizei nutzte die Kellerräume des ehemaligen Kasernengebäudes in der General-Pape-Straße von März bis Dezember 1933 als Haftstätte. Sie inhaftierte, verhörte und folterte politische Gegner_innen, Jüd_innen und andere verfolgte Gruppen. Rund 30 Personen kamen während der Haft oder in Folge ums Leben. Heute sind etwa 500 Häftlinge namentlich bekannt.
Bereits gegen Ende der 1970er Jahre machten antifaschistischen Initiativen die Geschichte des Ortes öffentlich. Mit der Gründung der Geschichtswerkstatt Papestraße zu Beginn der 1990er Jahre begann eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ort, die in eine 2013 eröffnete Dauerausstellung mündete.

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Hörstationen im Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Stefan Wilbricht

An bestimmten Orten lösen Bewegungsmelder Tondokumente mit thematischen Ortsbezügen aus. Zu hören sind Auszüge aus zeitgenössischen Haftberichten, die für die Ausstellung von Schauspieler_innen vertont wurden. Bei Gruppenführungen können die Tondokumente mobil per Bluetooth ausgelöst werden – Medien: http://www.thegreeneyl.com/work.

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Gedenkraum im ehemaligen SA-Gefängnis Papestraße. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel / Stefan Wilbricht

In einem abgedunkelten Gedenkraum projizieren Beamer die Namen der bekannten Todesopfer durch eine ausgestanzte Metallplatte in den Raum. So entsteht eine zeitlich variable Projektion, die sich auch auf den Besucher_innen abbildet.

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Das Bildungsangebot im Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße. Foto: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel/ Stefan Wilbricht

Vertiefende Bildungsangebote für Jugendliche wurden gemeinsam mit dem Jugend Museum in Berlin-Schöneberg entwickelt. Bis auf einige Video-Interviews mit Zeitzeugen, Angehörigen, Anwohnern, Besuchern und Ausstellungsbeteiligten wird auf digitale Medien verzichtet. Stattdessen werden Dokumenten-Boxen eingesetzt, die mit Zitaten, Infos und Biografien angefüllt sind, Karteikarten dienen als Glossar. In einem Schaukasten können Statements hinterlassen werden, die für die nächsten Besuchergruppen sichtbar bleiben.

Ungewöhnliche Wege geht der Gedenkort auch in der Öffentlichkeitsarbeit, so ist das SA-Gefängnis ein Schauplatz in Volker Kutschers neuem Roman „Märzgefallene“.