Archiv für den Monat: Februar 2017

Ein Neubau für die Gedenkstätte

Ein wesentlicher Teil der Neugestaltung ist die Erweiterung der Gedenkstätte um einen Neubau mit Ausstellungs-, Büro- und Multi-Funktions-Räumen. Dieser bildet zukünftig einen Teil der Außenmauer JVA und wird über den Parkplatz der benachbarten Volksbank erschlossen. Damit wird es allen Besucher_innen künftig möglich sein, die Dauerausstellung der Gedenkstätte ohne vorherige Anmeldung während der regelmäßigen Öffnungszeiten zu besuchen.

Mit der Realisierung des Neubaus wurde im Frühjahr 2016 die Bietergemeinschaft winkelmüller.architekten, Berlin und iwb-ingenieure, Braunschweig nach einem Auswahlverfahren beauftragt.

Der Neubau sieht im 1. Obergeschoss eine 280 qm umfassende Ausstellungsfläche vor. Als prägendes Element stellt ein großzügiges Ausstellungsfenster eine Sichtbeziehung zu den historischen Orten (ehemaliges Hinrichtungsgebäude, Hafthaus III  und Todeszelle 27 im sogenannten Grauen Haus) her. Da Führungen zu den historischen Orten für Besucher_innen weiterhin nur nach vorheriger Anmeldung möglich sein werden, können Besucher_innen der Ausstellung so trotzdem einen Blick auf diese Orte werfen.

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Quelle: winkelmüller.architeckten gmbh

Im Erdgeschoss des Neubaus sind multifunktionale Räume für die Bildungsarbeit und Veranstaltungen der Gedenkstätte geplant. Im obersten Geschoss werden Büro- und Lagerungsräume geschaffen.

Beitragsbild: winkelmüller.architekten gmbh

8. Treffen der Expertenkommission

Am 30. Januar 2017 ist die Internationale Expertenkommission für die Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel (IEK), zum achten Mal zusammengekommen. Die IEK berät die Gedenkstätte im Rahmen der Neugestaltung inhaltlich und gestalterisch. So wurde an diesem Tag in Wolfenbüttel gemeinsam mit den Mitarbeiter_innen das Grobkonzept für die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte besprochen, die Ende 2018 eröffnet werden soll.

Die Dauerausstellung wird ihren Schwerpunkt auf die Zeit des Nationalsozialismus legen, aber auch Brüche und Kontinuitäten aus dem Übergang von der Weimarer Republik bzw. zur britischen Besatzungszeit und (frühen) Bundesrepublik nachzeichnen.

Thematisch wird sie einen bewusst starken Bezug zum historischen Ort des ehemaligen Strafgefängnisses und der zwischen 1937 und 1947 angeschlossenen Hinrichtungsstätte haben. Laut IEK soll die neue Dauerausstellung das justizielle Wirken vor Ort in den Fokus nehmen.