Archiv für den Monat: März 2018

Gedenkgottesdienst in der Petruskirche

Anlässlich des 73. Jahrestages der Befreiung des Strafgefängnisses Wolfenbüttel am 11. April 1945 veranstalteten die Pfarrei St. Petrus, die Kolpingfamilie Wolfenbüttel, Amnesty International und die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel am 27. März 2018 einen Gedenkgottesdienst. Unter dem Titel „Verlasst euch nicht auf die Rede der Mächtigen“ war die Feier in der St. Petrus Kirche der Lebensgeschichte von Wladimir Puchljakow gewidmet.

Wladimir Puchljakow wurde wegen Spionage zum Tode verurteilt und saß ab Oktober 1944 im Strafgefängnis Wolfenbüttel in Einzelhaft. Er gehörte zur Gruppe der sogenannten „Nacht-und-Nebel-Gefangenen“, Personen, die wegen Aktivitäten im Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht im Geheimen nach Deutschland verschleppt wurden. Am 12. Februar 1945 wurde Waldimir Puchljakow in Wolfenbüttel hingerichtet.

Von November 1944 bis Februar 1945 schrieb Puchljakow heimlich mehr als 20 Briefe und ließ diese an einer Schnur zum Kellerfenster des „Grauen Hauses“ hinunter. Auch ein Abschiedsbrief an seine Frau war dabei. Der Belgier Jean Vanderborght schmuggelte die Briefe bei einem Räumungstransport im April 1945 aus dem Gefängnis.

Nach dem Gottesdienst. Die Besucher_innen informieren sich über die Geschichte des "Grauen Hauses" / Lukkas Busche

Nach dem Gottesdienst. Die Besucher_innen informieren sich über die Geschichte des “Grauen Hauses” / Lukkas Busche

Nach dem Gottesdienst hatten die Besucher_innen Zeit zum Austausch. Außerdem bestand die Gelegenheit sich das abgeschlossene Ausstellungsprojekt zur Geschichte des ehemaligen Haftraums Zelle 27 des „Grauen Hauses“ und Biografien von zwischen 1933 und 1945 in diesem Haus inhaftierten Personen anzusehen.

Eine ehemalige Zellentür aus dem "Grauen Haus" dient nun als Ausstellungsexponat / Lukkas Busche

Eine ehemalige Zellentür aus dem “Grauen Haus” dient nun als Ausstellungsexponat / Lukkas Busche

Foto: Maria Bormuth

Vortrag über politische Inhaftierte im Strafgefängnis Wolfenbüttel

Am 22. März 2018 hat unsere Kollegin Anett Dremel in der Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße einen Vortrag gehalten. Unter dem Titel „‚[…] trotz der langen Schutzhaft nicht zur Einsicht gekommen […]‘ – Politische Verfolgte im Strafgefängnis Wolfenbüttel 1933-1939“ hat sie einen Einblick in aktuelle Recherchen zur Geschichte des Strafgefängnisses Wolfenbüttel gegeben. Die Ankündigung der Veranstaltung war auf reges Interesse gestoßen.

Die studierte Politologin erläuterte nicht nur die ab 1933 neu geschaffenen rechtlichen Grundlagen zur strafrechtlichen Verfolgung von vermeintlich politisch motivierten Straftaten, wie illegalen Versammlungen, das Verteilen von Flugblättern oder kritischen Meinungsäußerungen. Ein weiteres wichtiges Kapitel nahmen die Veränderung im System des Strafvollzugs nach 1933 und die Situation der politischen Inhaftierten in Wolfenbüttel ein.

Auf diese Weise gab Anett Dremel dem Publikum einen ersten spannenden Einblick in ihre aktuelle Forschungsarbeit, deren Ergebnisse in die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte einfließen werden.

Trauer um Elke Zacharias

Verfasst von Martina Staats (Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel):

Die Mitarbeiter_innen der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel trauern um Elke Zacharias, Leiterin der Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte.

Wir vermissen Dich, Elke!

Deinen Humor, Deine Energie, Deine Zuversicht, Deinen Ideenreichtum, Deine Fachkompetenz, die Zusammenarbeit und den Austausch mit Dir.

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