Im ehemaligen Hinrichtungsgebäude sowie in den Arrest- und Haftzellen in Haus III (Bastion Philippsberg) sind seit Herbst letzten Jahres umfangreiche restauratorische Befunduntersuchungen vorgenommen worden. Die Wände wurden durch die Baurestauratorin Beate Skasa-Lindermeir und ihre Kolleg_innen im Hinblick auf mögliche Zeitdokumente in Form von Gefangenenritzungen oder -zeichnungen begutachtet.
In Zelle 3 im ehemaligen Hinrichtungsgebäude, in der Gefangene auf die Vollstreckung des Urteils warten mussten, konnten leider keine persönlichen Zeugnisse an den Wandfassungen entdeckt werden. Dieser Umstand ist vorrangig durch frühere Renovierungsmaßnahmen innerhalb des Bauwerks bedingt. Wenn noch vorhanden, sind sie von zahlreichen, dicken Farbschichten und partiell auch von Spachtelmassen bedeckt. Demgegenüber sind in der früheren Arrestzelle 128 in Haus III zahlreiche Funde gemacht worden. Neben der Erstellung von Freilegungstreppen, die einen Überblick über die verschiedenen Farb- und Putzschichten an den Wänden geben sollen, haben die Baurestaurator_innen zahlreiche Schriftzüge in verschiedenen Sprachen sowie Ritzzeichnungen lokalisieren und sichtbar machen können. In den folgenden Wochen werden Überlegungen zum angemessenen Schutz und der Art der Präsentation dieser Zeugnisse wesentliche Themen sein.