In Anwesenheit von zahlreichen Gästen wurde im Rahmen einer Feierstunde am 25. August 2016 der erste Abschnitt der Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel abgeschlossen.
In zweijähriger Arbeit wurde die ehemalige Hinrichtungsstätte umfassend restauriert und bauhistorisch erschlossen. Zudem wurden ehemalige Gemeinschaftszellen als Großexponate freigestellt und als multimediale Lernräume für die Gruppenarbeit ausgebaut.
Die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt zeigte sich insbesondere von den neu entwickelten Multi-Touch-Tischen beeindruckt, die ihr von Schüler_innen der IGS Wallstraße und des Wolfenbütteler Theodor-Heuss-Gymnasiums vorgestellt wurden. Sie bieten für Besucher die Möglichkeit sich mit digital aufbereitetem Quellenmaterial zur Geschichte der Justizverbrechen im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
Sie würdigte die Neugestaltung als Beleg der „herausragenden gesellschaftlichen Relevanz, die Gedenkstätten als zentrale Erinnerungs- und Lernorte auch mehr als 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch besitzen“.
Unter den vielen Gästen waren auch 20 Angehörige von Gefangenen und Hingerichteten, die u.a. aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden anreisten. Für sie war die Besichtigung des ehemaligen Hinrichtungsgebäudes besonders bedrückend. Bei einer Vorabbesichtigung mit den Mitarbeiter_innen der Gedenkstätte würdigten sie die Ergebnisse der Neugestaltung.