Die Berliner Bauhistoriker_innen Barbara Schulz und Axel Drieschner haben mit der bauhistorischen Untersuchung des ehemaligen Hinrichtungsgebäudes begonnen. Nach 1948 nutzte die Strafanstalt das Gebäude in verschiedenen Funktionen weiter, beispielweise als Badeort für Gefängnisbedienstete und später als Werkstatt, und baute es für die jeweiligen Zwecke um. Um Aussagen über die Bausubstanz der frühen 1940er Jahre zu treffen verorten die Bauforscher_innen nun alte Tür- und Fensteröffnungen und legen Wandfliesen und Wasseranschlüsse frei. So konnten sie bereits feststellen, dass sich der Eingang zum ehemaligen Hinrichtungsraum an anderer Stelle befand, als es der jetzigen Bausituation entspricht.
Auch der historisch korrekte Standort der Guillotine ließ sich anhand von historischen Bauzeichnungen und Fotografien lokalisieren. In Absprache mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege fließen die bauhistorischen Befunde nach Abschluss der Untersuchungen in die Neugestaltung des Gebäudes ein.